Child Custody Across Borders

Sorgerecht über Grenzen hinweg

Ein Elternteil, der nach einer Scheidung oder Trennung mit einem minderjährigen Kind migrieren möchte, stößt auf Herausforderungen: Rechtliche Vorgaben legen fest, dass ein Kind ein Land nicht ohne die Zustimmung des anderen sorgeberechtigten Elternteils verlassen darf, und regeln im Falle einer unrechtmäßigen Verbringung oder Zurückhaltung die rasche Rückführung des Kindes an seinen letzten ständigen Aufenthaltsort. Aufgrund steigender Mobilität und häufigerer binationaler Partnerschaften werden internationale Sorge- und Kontaktrechtsfälle immer relevanter: Jedes Jahr werden tausende Kinder in der EU von einem Elternteil in ein anderes Land gebracht oder dort zurückgehalten.

Während es bislang hauptsächlich rechtswissenschaftliche Forschung zu diesem Thema gibt, bleiben soziologische Fragen unbeantwortet. Deshalb führen wir eine Studie zum Thema Child Custody Across Borders (Sorgerecht über Grenzen hinweg) durch. Die Studie wird vom Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert. Wir beschäftigen uns mit dem gesamten Spektrum internationaler Sorge- und Kontaktrechtsfälle aus sozialwissenschaftlicher Perspektive.

Schwerpunkte der Studie

  • Analyse von Online-Diskussionen zu internationalen Sorgerechtsfragen
  • Interviews mit Expert*innen für HKÜ-Verfahren
  • Interviews mit Familiengliedern zu internationalen Sorgerechtskonflikten
  • Analyse von Gerichtsakten von Rückführungsverfahren

Die Studie ermöglicht erstmals eine systematische Untersuchung von Erfahrungen und Dynamiken in internationalen Sorge-, Aufenthalts- und Kontaktrechtskonflikten.

Förderung: Wissenschaftsfonds (FWF)
Laufzeit: 2023-2026